Schulanfang bunte Hände vor Tafel

Schulanfang, ein Kinderspiel: Checkliste für den Start

Die Erinnerung an den ersten Schultag ist eine bleibende fürs ganze Leben. Damit dieses einschneidende Erlebnis auch in schöner Erinnerung bleibt, können Eltern ihr Kind auf die Einschulung vorbereiten. Diese Checkliste für den Schulanfang hilft, an alles zu denken:

Die Tage sind gezählt: Nach den Sommerferien steht das neue Schuljahr ins Haus und damit für viele Erstklässler der erste Schultag. Dass der Schulanfang ein besonders einschneidendes Ereignis im Leben eines Kindes ist, bezweifelt wohl niemand. Denn wer erinnert sich nicht auch noch im Erwachsenenalter lebhaft an das Gefühl, wie es war, das erste Mal auf seinem neuen Platz im neuen Klassenzimmer mit neuen Schulkameraden und einer neuen Lehrerin zu sitzen? Oder wie es war – den nagelneuen Schulranzen auf den Schultern, die Schultüte an die Brust gepresst und Papa oder Mama an der Hand – das erste Mal durch die Eingangstür der Schule zu schreiten? Mit dem aufregenden Gefühl, noch etliche Male durch dieselbe Tür gehen zu werden und nun endlich dazuzugehören zu den Großen, den Schulkindern? In ihrem Blogpost „Einschulung in den 80ern“ schreibt Julia Collani von einem gefühlten „Über-Nacht-Älterwerden“, das der Schulanfang für Kinder mit sich bringt.

Der erste Schultag – eine Erinnerung fürs Leben

Die Erinnerung an den ersten Schultag bleibt fürs ganze Leben, wie die an den ersten Kuss oder das letzte Weihnachtsfest mit dem Großvater. Damit diese Erinnerung auch mit einem guten Gefühl verbunden bleibt, sollte der Schulanfang möglichst problemlos und freudig erlebt werden. Eltern können bereits im Vorfeld einiges tun, damit der erste Schultag für ihren Sprössling ein glückliches Erlebnis wird und ein Leben lang in schöner Erinnerung bleibt.

Checkliste für den Schulanfang

Diese Checkliste für den Schulanfang hilft, an alles Wesentliche zu denken:

  • Offenes Gespräch
    Sprechen Sie mit Ihrem Kind offen über seine Vorfreude, seine Ängste und Erwartungen. Das hilft ihm, mit der ungewohnten Situation positiv umzugehen und auf die Dinge gefasst zu sein, die ihn vermutlich erwarten. Manch ein falsches Bild, das Angst und Unsicherheit verursacht, lässt sich so möglicherweise im Vorhinein gerade rücken und der ungetrübten Vorfreude Platz machen.
  • Morgendliche Abläufe und Schlafrhythmus
    Damit von Anfang an Schule nicht mit morgendlichem Stress verbunden ist, hilft es, die neuen Abläufe schon in den letzten Ferientagen einzuüben. Der Schlafrhythmus Ihres Kindes lässt sich nicht von heute auf morgen auf Schule eichen. Je behutsamer er angepasst wird, desto weniger Stress für das Kind. Klären Sie, welche Aufgaben das Kind morgens in welchem Zeitrahmen selbständig erledigt (anziehen, Zähne putzen etc.). Sprechen Sie Ihre Erwartungen an das Kind an und geben Sie ihm Raum, seine eigenen Wünsche und Erwartungen auszusprechen. Gemeinsam lässt sich am besten definieren, wer für was zuständig und verantwortlich ist. Wenn das Procedere in der Theorie festgelegt ist, probieren Sie es ein paar Tage lang aus. Das gibt dem Kind Routine. Und Routine bedeutet immer Sicherheit.
  • Struktur im Schulranzen
    Die meisten Kinder sind stolz auf ihren Schulranzen, räumen ihn schon vor der Einschulung mehrfach aus und wieder ein. Gehen Sie auf diese spielerische Vorbereitung ein. Sehen Sie die Materialien durch, sortieren Sie mit ihm die Stifte im Federmäppchen immer wieder ein. Suchen Sie gemeinsam den besten Platz im Schulranzen für die Brotdose und für die Trinkflasche. Wiederum geht es um Sicherheit schaffende Routine. Eine verlässliche äußere Ordnung ermöglicht eine innere Ordnung und Gelassenheit.
  • Arbeitsplatz zu Hause
    Auf der Checkliste für den Schulanfang stehen auch Vorbereitungen zu Hause. Bereiten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einen Arbeitsplatz vor, an dem es sich wohl fühlt und in Zukunft konzentriert seine Hausaufgaben erledigen kann. Alle notwendigen Arbeitsmaterialien sollten hier immer in Griffweite sein. Achten Sie darauf, dass der Schreibtisch immer aufgeräumt und einladend ist. Denn wenn vor den Hausaufgaben stets ein Aufräumen notwendig ist, trägt das nicht gerade zur Motivation bei. Gespielt wird an einem anderen Platz. Bedenken Sie auch, dass – je nach Kind – eventuell Platz für einen zweiten Stuhl eingeplant werden sollte, falls Ihr Kind Sie bei den Hausaufgaben anfangs bei sich haben möchte.
  • Schule „spielen“
    Ihr Kind hat bereits vor dem Schulanfang einige Bilder im Kopf, wie Schule so ist. Diese hat es sich durch Bücher, Filme, Erzählungen von anderen Kindern, Erwachsenen und der Vorbereitung im Kindergarten gemacht. Es freut Ihr Kind gewiss, wenn Sie mit ihm Schule spielen. Schmieren Sie ihm ein Pausenbrot und stecken es gemeinsam mit dem Mäppchen und einem Heft in den Ranzen. Lassen Sie im Rollenspiel Ihr Kind in der Schule ankommen. Spielen Sie die Lehrerin und erteilen ein, zwei kleine Aufgaben, die es mühelos bewältigen kann, wie ein Kreis, ein Dreieck und ein Viereck malen o.ä. Danach lassen Sie den imaginären Pausengong ertönen. Wie in der echten Schule soll Ihr Kind seine Brotzeit aus dem Schulranzen nehmen und den Raum verlassen. Dann machen Sie gemeinsam vor der Tür „Pause“.
  • Schulweg
    Für die meisten Kinder ist der Weg zur Schule der erste Weg, den sie selbständig bewältigen. In den Kindergarten wurden sie in aller Regel noch begleitet. Jetzt ist Ihr Kind groß genug, in die Schule oder zur Schulbushaltestelle allein zu gehen. Doch das bedeutet nicht, dass der Schulweg ein Selbstläufer ist. Gehen Sie in den Wochen vor dem Schulanfang den Schulweg mehrfach gemeinsam ab, besprechen Sie Gefahrenstellen und beobachten Sie Ihr Kind im Straßenverkehr. Im Idealfall lässt sich in den ersten Tagen des Schuljahres eine „Laufgemeinschaft“ bilden und Ihr Kind kann mit Nachbarskindern gemeinsam zur Schule gehen. Das steigert Motivation und Sicherheit. Übrigens: Das Fahrrad sollte erstmal zu Hause bleiben. Bis Kinder ihre Fahrradprüfung bestanden haben (in der Regel in der vierten Klasse) gilt „per pedes“ als sicherer.

verwandte Artikel:

Einschulung in den 80ern oder „Schulranzenliebe“

Checkliste Schulfähigkeit: Ist mein Kind schulreif?

So stärke ich das Selbstbewusstsein meines Kindes

Übertritt leicht gemacht: So klappt der Schulübergang

Schreibe einen Kommentar