Mehrsprachig in KiTa und Kindergarten

17 Kleinkinder sitzen auf dem runden Teppichboden im Gruppenraum. Ihre englischsprachige Erzieherin singt: „The wheels of the bus go round and round.“ Die Kleinen ahmen mit ihren kurzen Ärmchen die Kreisbewegung nach und singen – mehr oder weniger lauthals – fröhlich mit. Momente wie dieser sind in bilingualen Krippen und Kindergärten Alltag. Immer mehr Eltern setzen auf zweisprachige Erziehung in sehr jungen Jahren.

Kinder, die zweisprachig aufwachsen, können oft erst später als ihre Altersgenossen flüssig sprechen: So lautet eine weit verbreitete Meinung. Es mag etwas dran sein an dieser These. Aber es häufen sich die Aussagen, die diese Meinung widerlegen oder zumindest relativieren.

So schreibt etwa das Goethe-Institut: „Kinder, die in jungen Jahren mehrsprachig aufwachsen, sind geistig flexibler und leistungsfähiger in ihrer Wahrnehmung. Bis zum dritten Lebensjahr werden bei Kindern die verschiedenen Sprachen in nur einer Hirnregion abgespeichert. Ihr Gehirn arbeitet somit besonders effektiv. Beruhend auf dem Prinzip der Nachahmung lernen Kinder mehrere Sprachen genauso gut und sicher wie nur eine Einzige.“ Forscher sprechen vom „doppelten Erstsprachenerwerb.“

Ganz gleich, wie lange Kinder brauchen, bis sie fließend sprechen können – es ist zweifelsohne eine wertvolle Fähigkeit, mehrere Sprachen zu beherrschen. Diese Chance wollen offenbar immer mehr Eltern ihren Kindern bieten. Mehrsprachige Kinderkrippen und Kindergärten verzeichnen im gesamten Bundesgebiet einen starken Zulauf.