Jenaplan Schulen

Schüler vor Tafel Jenaplan Schule

Selbstständiges, spielerisches Lernen und gemeinschaftliches Zusammenarbeiten und -leben in einem jahrgangsgemischten Gruppenverbund sind Kernelemente der Jenaplan-Pädagogik. Der Unterricht an Jenaplan-Schulen erfolgt schülermitbestimmt, fächerübergreifend und zum Teil epochal, das heißt, über einen bestimmten Zeitraum hinweg wird jeweils ein Themengebiet intensiv bearbeitet.

Der Schulalltag an Jenaplan-Schulen gliedert sich in fächerübergreifenden Kernunterricht (mindestens 100 Minuten täglich), Freiarbeit und Fachunterricht in Kursform. In Grundschulen sollen Schüler in so genannten Schulwohnstuben spielerisch an Lerninhalte herangeführt werden. Innerhalb des Gruppenverbunds soll eine familienähnliche Situation geschaffen werden. Die Zusammenarbeit mit dem Elternhaus ist eine Grundvoraussetzung der Jenaplan-Pädagogik. Daher stehen die Schulstuben Familienangehörigen jederzeit offen. Eltern werden als Mitarbeiter am Bildungsprozess begriffen, die sich in den Schulalltag einbringen sollen.

Ein typisches Element ist das Gespräch im großen Kreis unter der Leitung der Schüler selbst. Zu Wochenbeginn und –ende sollen im Idealfall gemeinsame Feste stattfinden. Im Grundkonzept von Peter Petersen gehen das Gespräch, das Feiern, das Spielen und das Arbeiten Hand in Hand. Jenaplan-Schulen verzichten auf Zensuren. An deren Stelle tritt ein Leistungsbericht, in den auch die Eigenwahrnehmung des Schülers und die Beurteilung durch Gruppenkameraden mit einfließen.

Jenaplan-Schulen sind überwiegend als Ganztagsschulen angelegt. Zwar zieht sich die Unterrichtszeit mitunter bis in die späten Nachmittagsstunden hinein. Diese wird aber – unter anderem durch ein gemeinsames spätes Frühstück und ein gemeinsames Mittagessen – immer wieder aufgelockert und unterbrochen.

Organisation und Finanzierung 

Während Jenaplan-Schulen in den Niederlanden sehr weit verbreitet sind, gibt es in Deutschland aktuell etwa 40 Schulen, an denen nach den Grundideen von Peter Petersen gelehrt wird. Die meisten deutschen Jenaplan-Schulen sind staatlich und damit vollständig durch öffentliche Gelder finanziert. Die Eltern müssen an ihnen also kein zusätzliches Schulgeld zahlen. Jedoch ist die Einbindung der Familie in den Schulalltag relativ zeitintensiv. Von den Eltern wird eine rege Teilnahme an schulischen Aktivitäten erwartet. Private Jenaplan-Schulen verlangen hingegen ein nach dem Einkommen gestaffeltes Schulgeld. Im Durchschnitt kostet der Schulbesuch zwischen 60 und etwa 300 Euro pro Monat.

Schulabschluss

Da Jenaplan-Schulen staatliche bzw. staatlich anerkannte Schulen sind, können Kinder und Jugendliche an ihnen den Abschluss der jeweiligen Schulform ablegen. Je nach Schule reicht das vom Hauptschulabschluss bis hin zum Abitur.

Gesellschaft für Jenaplanpädagogik

Die deutschen Jenaplan-Schulen haben sich in der Gesellschaft für Jenaplanpädagogik in Deutschland e.V. (www.jenaplan.eu) zusammengeschlossen.

 

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