Mehlhornschulen / BIP Kreativitätsschulen

Schüler mit Pinseln und Stiften Kreativitätsschule Mehlhornschule BIP

Die Entwicklung von Begabung, Intelligenz und Persönlichkeit (BIP) ist erklärtes Ziel der so genannten Mehlhorn- bzw. BIP Kreativitätsschulen. Sie gründen auf den Ergebnissen von Professor Hans-Georg Mehlhorn aus den Jahren 1969 bis 1975. Diese besagen unter anderem, dass jedes Kind vielfältig begabt und zu Höchstleistungen fähig ist, die es mit Freude erbringt. Die erste Mehlhornschule wurde 1997 gegründet.

Alltag und Unterricht mit BIP-Kreativitätspädagogik

Der Unterricht an Mehlhornschulen orientiert sich an den Lehrplänen an staatlichen Schulen, geht aber über diese Vorgaben noch deutlich hinaus. Kreativität wird zwar groß geschrieben, aber Inhalte werden nicht spielerisch vermittelt. Schule dient von Anfang an ausschließlich der Wissensvermittlung und der Entwicklung sozialer Kompetenzen. Lernen durch kreatives Arbeiten bezieht sich vielmehr auf die Aufwertung von Fächern wie Tanz und Bewegung, Musik und Rhythmik, Darstellendes Spiel, freies Schreiben und Informatik. Bereits ab dem ersten Schuljahr erlernen die Schüler ein Musikinstrument. Werteerziehung zu Anstand, Verantwortungsbewusstsein, Toleranz und Demokratieverständnis sind elementarer Bestandteil an Mehlhornschulen.

Der Mehlhorn-Ansatz geht davon aus, dass bei geeigneter Förderung jedes Kind zu überdurchschnittlichen Leistungen fähig ist und den Sprung aufs Gymnasium schaffen kann. Sobald ein Kind in einem Fach auf Note Zwei oder schlechter steht, wird von Lehrer und Schüler gemeinsam ein individueller Förderplan erstellt. Die Eltern erhalten wöchentlich Einblick in den Lernfortschritt ihres Kindes.

Mehlhornschulen sind Ganztagsschulten. Unterrichtet wird in kleinen Klassen mit bis zu 20 Schülern, die jedoch häufig in zwei Gruppen aufgeteilt werden. Jede Klasse hat zwei Klassenzimmer und zwei Klassenlehrer.

BIP-Kreativitätskindergärten

Auch BIP-Kreativitätskindertagesstätten sind auf schöpferischer Tätigkeit fokussiert. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Kinder von Natur aus aktiv und bereits im Kleinstkindalter neugierig sind. Dieses Bestreben, mittels aktiver schöpferischer Tätigkeit die Umwelt lernend zu erfahren und zu gestalten, soll möglichst von Beginn an geeignet gefördert werden. Diese Förderung erfolgt in kognitiver, sprachlich-kommunikativer, sozial-emotionaler, psychomotorischer und künstlerisch-ästhetischer Dimension.

Die Kinder beschäftigen sich bereits im Kindergartenalter unter anderem mit den Bereichen Literatur, Musik, Tanz, Computer, Sprachliches Gestalten und Schach. In BIP-Tagesstätten gibt es meist eine Pflichtanwesenheit, denn Kinder benötigen laut Mehlhorn einen geregelten und geordneten Tagesablauf. Neben den BIP-Kindergärten, in denen es Vorschulgruppen gibt, existieren auch mehrere so genannte MiniMax-Vorschulen, in denen Mehlhornpädagogik gelebt wird.

Mehlhornschulen /BIP-Kreativitätsschulen: Kosten

Mehlhornschulen sind Privatschulen, erhalten aber umfangreiche staatliche Zuschüsse. Dennoch zahlen die Eltern Schulgeld, da etwa für die Doppelbetreuung der meist in Kleingruppen aufgeteilten Schulklasse Zusatzkosten entstehen. Auch die Nachmittagsbetreuung und die Verpflegung der Kinder – Mehlhornschulen sind Ganztagesschulen – müssen die Eltern finanzieren.

Bildungsagentur der Mehlhornschulen

Alle BIP Kreativitäts- bzw. Mehlhornschulen und –kindertagesstätten in Deutschland haben sich zur Bildungsagentur der Mehlhornschulen zusammengeschlossen. Internet: www.bip-mehlhornschulen.de.

Schulabschluss

Die meisten Mehlhornschulen oder BIP-Kreativitätsschulen in Deutschland sind reine Grundschulen und führen daher nicht direkt zu einem Abschluss. Jedoch ist es erklärtes Ziel von Mehlhorngrundschulen, jedes Kind für den Übertritt auf ein Gymnasium zu befähigen.Zensuren gibt es ab der ersten Klasse in den Hauptfächern, ab der dritten Jahrgangsstufe auch in den Nebenfächern.

Weiterführende Mehlhornschulen sind in der Regel Gymnasien. Sie setzen sich Bestnoten im Abitur durch eine Einheit von Breitenentwicklung und Spitzenförderung zum Ziel. Es gibt drei Profillinien: mathematisch-naturwissenschaftlich, künstlerisch-ästhetisch und fremdsprachlich. Für alle Schüler sind drei Fremdsprachen – davon eine nichteuropäische – und Informatik obligatorisch.

 

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