Montessori-Schule: Schulabschluss

Junge springt über Schlucht Übertritt

Zeugnisse und Noten an der Montessori-Schule

Montessori-Schulen arbeiten ohne Zensuren. Als Zeugnisse erhalten die Schüler zum Halbjahr sowie zum Jahresende  Leistungsberichte in  Schriftform. Zudem wird für jeden Schüler ein so genannter IzEL-Bogen geführt, der den individuellen Entwicklungs- und Lernprozess dokumentiert. Dieser bildet den Lernfortschritt sowie das Sozial- und Arbeitsverhalten der Schüler sehr detailliert ab, ohne ihn in Schulnoten zu verpacken.

In der Wirksamkeit ihrer Prinzipien sieht sich die Montessori-Schule durch die Ergebnisse der Pisa-Studie bestärkt. Unter anderem wird der  Beurteilung von Schülerleistungen ohne die Vergabe von Zensuren eine verbesserte Lerneinstellung bescheinigt. Es wird nicht für den Lehrer oder für gute Noten gelernt und gearbeitet, sondern aus eigenem Interesse am Fortkommen und Weiterentwickeln. Diese positiven Auswirkungen wollen sich nun auch die staatlichen Schulen zu Nutze machen. Immer mehr öffentliche Grundschulen setzen zum Halbjahr statt einer Vergabe von Zeugnissen auf Arbeitsgespräche zwischen Lehrerin und Schüler. Dabei stufen beide gemeinsam die erbrachten Leistungen in einem so genannten Kompetenzraster ein.

Schulabschluss

Grundsätzlich können Kinder an Montessorischulen alle staatlichen Abschlüsse vom Hauptschulabschluss bis hin zum (Fach-)Abitur ablegen. Da Montessori-Schulen in der Regel staatlich genehmigte Ersatzschulen sind, dürfen sie (im Gegensatz zu staatlich anerkannten Schulen) keine  Abschlusszeugnisse ausstellen. Die Absolventen müssen ihren Abschluss (z.B. Abitur, Mittlere Reife oder Qualifizierenden Hauptschulabschluss) als externe Prüflinge an staatlichen Schulen ablegen. Sie erhalten ein staatliches Zeugnis für ihre Leistungen, das sich in keiner Weise von dem Abschluss an der Regelschule unterscheidet.

Über den staatlichen Schulabschluss hinaus absolvieren die Schüler am Ende der neunten Klasse zusätzlich einen eigenen Montessori-Abschluss. Dessen Kernelement ist die so genannte „Große praktische Arbeit“ mit theoretischem und praktischem Teil sowie deren Präsentation vor großem Publikum.

Das Montessori-System schreibt sich wegen seiner starken Orientierung an staatlichen Lehrplänen eine leichte Durchlässigkeit an Regelschulen zu. Der Übertritt auf weiterführende Schulen ist prinzipiell jederzeit möglich und in höheren Jahrgangsstufen meist mit Probeunterricht und Kenntnis-Prüfungen verbunden. Schüler, die einen höheren Schulabschluss anstreben, sind in den letzten Jahren oft zu einem Schulwechsel gezwungen, da längst nicht in jeder Stadt eine Montessori-Oberschule existiert.

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