Bücher für Leseratten von 6 bis 16

Federleicht:
„Die Geschichte von Mademoiselle Oiseau“

Altersempfehlung: 5 bis 10 Jahre

Ein Buch, ein kleines Kunstwerk: Schwungvoll gezeichnet im Stil von Mode-Illustrationen erzählt „Die Geschichte von Mademoiselle Oiseau“ von der schüchternen Pariser Schülerin Isabella und ihrer geheimnisvollen, mondänen Nachbarin.
Eines Tages schlurft die mausgraue neunjährige Isabella mal wieder ziemlich frustriert von der Schule nach Hause. In dem schönen, alten Haus in der Avenue des Temps Perdus drückt sie im Fahrstuhl versehentlich den falschen Knopf – und landet unversehens in der Wohnung der scheinbar alterslosen, eleganten Mademoiselle Oiseau, die angeblich nie das Haus verlässt. Isabella ist willkommen in der riesigen Wohnung mit den vielen Katzen, Vögeln und sich immer wieder verändernden Zimmereinrichtungen.
Je öfter Isabella die fein herausgeputzte, exzentrische Dame besucht, umso mehr verändert sie sich auch selbst. Sie wird selbstbewusster und findet das Leben wieder spannend…

Tröstend:
„Servus Opa, sagte ich leise“

Altersempfehlung: 9 bis 12 Jahre

Jedes Kind kennt Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg. Doch die Erfinderin dieser beiden Helden hat ihre Karriere vor bald 40 Jahren mit einem ganz anderen und für Generationen von Kindern sehr wertvollen Klassiker begonnen: „Servus Opa, sagte ich leise“, erstmals erschienen 1977, ist das erste Kinderbuch von Elfie Donnelly. Für die einfühlsame Erzählung erhielt Donnelly den Deutschen Jugendliteraturpreis und den Hans-im-Glück-Preis.
„Servus Opa, sagte ich leise“ erzählt die Geschichte von dem zehnjährigen Michael Nidetzky und seinem an Krebs sterbenden Großvater. Von allen Familienmitgliedern ist für ihn der bevorstehende Verlust am schwersten. Aber am Tag der Beerdigung wird ihm klar, dass der Großvater nicht richtig tot ist, solange jemand an ihn denkt. Und das hilft ihm. Michael nimmt auf eine kindliche Weise Abschied von seinem geliebten Opa, die Mut macht. Auf eine Weise, bei der Trauer nicht im Vordergrund steht.
Auf bewegende und zugleich natürliche und kindgerechte Art erzählt Donnelly von der großen Liebe eines Jungen zu seinem Großvater…

Sehnsuchtsvoll:
„Die Orangen hinter der Mauer“

Altersempfehlung: ab 6 Jahren

Jeden Morgen, wenn Adham aus dem Fenster schaut, sieht er die Mauer. Jeden Morgen hofft er, dass sie verschwunden ist. Aber dann steht sie doch unverändert da – grau und düster. Und hinter der Mauer steht das Haus, in dem sie früher gewohnt haben, mit dem Garten, in dem Orangen, Oliven und Thymian wachsen. Das Haus der palästinensischen Familie mit dem schönen Garten steht plötzlich auf der anderen Seite, in den jüdischen Siedlungsgebieten. Jetzt trennt die Familie
eine graue Mauer von ihrer alten Heimat. Die Wächter würden sie mit Sicherheit nicht einfach so hinüber lassen.
Aber Adhams gehbehinderte Schwester Sulafa wünscht sich nichts sehnlicher, als wieder einmal den sonnigen Geschmack der Orangen aus dem alten Garten der Familie auf der Zunge zu schmecken. Da muss Adham sich schon etwas einfallen lassen, um doch von dort eine Orange für Sulafa zu holen.
In dieser kleinen, berührenden Erzählung bündelt sich ein Stück Weltpolitik, für Kinder verständlich nachzuvollziehen und nachzufühlen. Eine poetische Antwort auf die Nachrichten der Welt…