Der Lehrerberuf mag aufgrund langer Ferien, freier Nachmittage und einer sicheren Anstellung verlockend sein. Doch rund 30 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer leiden aufgrund ihres Arbeitsalltags unter gesundheitlichen Problemen. Oft geht es dabei um Erschöpfungssyndrome bis hin zum Burnout. Wenn keine Aussicht mehr auf Besserung besteht, können sie frühzeitig in den Ruhestand eintreten und als Lehrer Frühpension beziehen. Diese Schritte sind bei der Beantragung zu beachten:
Was bedeutet Frühpension?
Die vorzeitige Versetzung in den Ruhestand für Beamte wird als Frühpension bezeichnet. Im Unterschied dazu meint die Frührente den vorzeitigen Ruhestand für alle anderen Berufsfelder, der vor dem gesetzlich vorgeschriebenen Rentenalter eintritt.
Im Rahmen der Frühpension erhalten Lehrer das Ruhestandsgehalt schon vor dem Erreichen desgesetzlichen Pensionsalters. Für Personen, die aufgrund physischer Erschöpfung oder psychischer Gründe ihrer beruflichen Tätigkeit nicht weiter nachgehen können, kann die Frühpensionierung eine Option darstellen. In solchen Fällen spricht man von Dienstunfähigkeit.
Warum gehen Lehrer in Frühpension?
Begeisterung und Hingabe für den Schulalltag, Klassenfahrten und Ähnliches weichen bei manchen Lehrerinnen und Lehrern im Laufe der Zeit dem Gefühl der Erschöpfung.
Diverse Faktoren tragen dazu bei, wie gewalttätige oder aufdringliche Schüler, mangelnde Begeisterung für den Unterricht, zunehmende Ablenkung der Schüler durch Smartphones und die Sorge vor Rufmord.
Zudem ist die Unterstützung von Schulleitung und Eltern oft unzureichend oder nicht vorhanden. Eine ineffiziente, bürokratische Politik und fehlende Entlastung verschärfen die Belastung und können letztlich zu Depressionen und Burnout führen.
So zeigen diverse Studien, dass bis zu ein Drittel der Lehrer von Burnout bedroht ist. Darüber hinaus verlassen viele Junglehrer ihre Schule nach den ersten fünf Jahren, weil sie mit der Belastung nicht klarkommen.
Finanzielle Versorgung bei Dienstunfähigkeit
Sobald Beamte ihren Dienst aufgrund von Ruhestand oder Dienstunfähigkeit beenden müssen, steht ihnen eine Pension, auch Ruhegehalt genannt, zu. Die Höhe der Pension ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie der Dienstzeitdauer und dem Status des Beamten.
Grundsätzlich gilt: Je länger die Dienstzeit und je höher das Gehalt, desto größer ist die Pension. Allerdings haben nur Beamte, die mindestens fünf Jahre im Dienst waren, Anspruch auf das Ruhegehalt.
Alternativ können Lehrer die so genannte Mindestversorgung bekommen. Dies ist das niedrigste Ruhegehalt, auf das sie Anspruch haben. Sie wird ausgezahlt, wenn das reguläre Ruhegehalt unterhalb der Mindestversorgung liegt. Aktuell beläuft sich die Mindestversorgung auf 1.866 Euro.
Beamte auf Probe oder Widerruf können in der Regel keine Pension beanspruchen.
Frühpension beantragen
Eventuell kommt eine Frühpension für Lehrkräfte in Frage. Für eine vorzeitige Pensionierung aufgrund von Dienstunfähigkeit müssen Lehrer einen entsprechenden Antrag einreichen und durch ein ärztliches oder therapeutisches Gutachten belegen, dass sie dienstunfähig sind.
Hierbei ergeben sich im Einzelfall jedoch womöglich Schwierigkeiten beziehungsweise Nachteile: In der Regel wird der Staat versuchen, seine Beamten durch Maßnahmen wie Rehabilitation, Berufswechsel, Umschulungen, Teilzeitarbeit oder andere Optionen im Dienst zu halten.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Antrag auf Anhieb angenommen wird und das Gutachten eine Dienstunfähigkeit bestätigt.
Wer einen Antrag einreicht, legt seine Absichten offen, frühzeitig in Pension gehen zu wollen. Dies kann vom Dienstherrn negativ interpretiert werden und entsprechende Nachteile mit sich bringen, falls der Antrag abgelehnt wird.
Mit professioneller Hilfe in die Frühpension
Die Möglichkeiten, die ein Lehrer oder eine Lehrerin im Beamtendienst hat, wenn er oder sie mit großen psychischen Problemen aufgrund des Schuldienstes zu kämpfen hat, sind zwar grundsätzlich deutlich besser als die von Angestellten in vergleichbaren Situationen. Dennoch existieren bei der Beantragung verschiedene Fallstricke, die es zu kennen gilt.
Ein professionelles Frühpension-Coaching mit maßgeschneiderter Betreuung und Vorbereitung unterstützt Beamte dabei, finanziell abgesichert zu sein. Die Unterstützung geht dabei soweit, dass belastete Lehrkräfte bei Arztterminen, stationären Aufenthalten und Behördengängen begleitet werden.