Gute Noten trotz Umzug: So klappt der Schulwechsel in ein anderes Bundesland

Bildung ist in Deutschland Ländersache. Die Lehrpläne und Schulformen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland, eine Vereinheitlichung ist nicht in Sicht. Um trotzdem nach dem Neuanfang im Unterricht mithalten zu können, sollten Schüler möglichst gut vorbereitet sein. Wir verraten, wie ein Schulwechsel möglichst reibungslos klappt.

Teilweise müssen Schüler den Lernstoff für bestimmte Fächer in nicht unerheblichem Umfang nachholen. Eltern sollten sich darum frühzeitig informieren. Denn ein Schulwechsel ist für ein Kind ohnehin nicht ganz einfach. Der oder die „Neue“ im Klassenverband zu sein, bringt einen Haufen soziale Herausforderungen mit sich. Wenn sich dann noch fachliche Schwierigkeiten hinzu gesellen, sind Kinder schnell überfordert. Mit folgenden Tipps können Eltern ihrem Nachwuchs helfen, den Schulwechsel möglichst gut zu meistern:

  • Informieren Sie sich möglichst frühzeitig über Schulformen, Lehrpläne und Aufnahmeverfahren in der neuen Heimat. Die Unterschiede sind vor allem bei weiterführenden Schulen augenscheinlich. Gibt es neben Gymnasien Gesamtschulen, Realschulen, Wirtschaftsschulen, Mittelschulen, Hauptschulen? Wie sind diese strukturiert? Wie durchlässig sind die einzelnen Schulformen? Welche Unterrichtsfächer starten in welchem Schuljahr? Welche Fremdsprache muss wie viele Schuljahre lang belegt worden sein? Was sind die Pflichtfächer? Bei einem Wechsel in die gymnasiale Oberstufe: Welche Fächerkombinationen/Leistungskurse sind möglich?
  • Vergleichen Sie die möglichen Schulen in der Nähe Ihres neuen Wohnortes. Welche Spezialisierungszweige (neusprachlich, naturwissenschaftlich etc.) werden angeboten? Zwar ist die Auswahl im ländlichen Bereich oft überschaubar. Aber je früher Sie sich entschieden haben, umso ausführlicher können Schulleiter und zuständige Beratungslehrer Sie über die speziellen Anforderungen aufklären. Und umso besser können Sie Ihr Kind gezielt auf die neuen Herausforderungen vorbereiten.
  • Wenn möglich, passen Sie das Umzugsdatum an den Schuljahres- oder Halbjahresbeginn an. Es erleichtert enorm, wenn ihr Kind das Zwischen- oder Jahreszeugnis noch in der alten Schule erhält. Besonders zu Beginn eines neuen Schuljahres verändert sich ohnehin vieles – auch für die „alten“ Schüler, die sich an neue Lehrer, neue Fächer und neue Räume gewöhnen müssen. Bedenken Sie auch, dass die Daten der Schulferien in den Ländern variieren.
  • Bei einem Wechsel von der Grundschule auf eine weiterführende Schule werden in der Regel die Empfehlungen der Stammschule im Übertrittszeugnis umgesetzt. Das heißt: Hat das Kind nach der vierten Klasse eine Empfehlung fürs Gymnasium, wird diese auch im Ziel-Bundesland anerkannt. Allerdings gilt in dieser Sache der Elternwille in den einzelnen Ländern unterschiedlich viel. Während beispielsweise in Hessen Eltern ihre Kinder trotz anderslautender Empfehlung der Lehrer aufs Gymnasium schicken dürfen, ist dies in Bayern oder Sachsen nicht möglich.

 

Unterstützung bei Fragen zum Schulwechsel über Bundesländergrenzen hinweg erhalten Familien auch bei der Kultusministerkonferenz (www.kmk.org) sowie bei staatlichen Schulberatungsstellen der jeweiligen Länder.

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