Mein rechter, rechter Platz ist frei: Schulräume verwaisen, Klassen werden gestrichen oder zusammengelegt, Schulen geschlossen. Die Schülerzahlen in Deutschland sinken seit einigen Jahren rapide, nicht nur dem demografischen Wandel sei Dank. Auffällig: Gerade die Zahl der Abiturienten knickte nach den Doppeljahrgängen stark ein, in manchen Bundesländern um knapp 30 Prozent.
Zwölf Prozent weniger Schüler
Aktuell besuchen laut Statischem Bundesamt rund elf Millionen Kinder und Jugendliche eine allgemeinbildende oder berufliche Schule in Deutschland. Das sind satte zwölf Prozent weniger als noch vor zehn Jahren. Besonders deutlich tritt der Schülerschwund im Westen und Norden der Republik zu Tage. Dagegen gibt es einige Zuzugsregionen und bisher bildungspolitisch eher unterversorgte Gebiete in Deutschland, die entgegen dem allgemeinen Trend sogar steigende Schülerzahlen zu verzeichnen haben.
Schuld ist der demografische Wandel
Die Gründe für den Schüler-Rückgang sind hauptsächlich in der Bevölkerungsentwicklung zu finden. Während die Menschen immer älter werden, wachsen immer weniger Kinder in Deutschland heran. Doch der demografische Wandel trägt wohl nicht allein Schuld an diesen Zahlen. Auch andauernde Schulstrukturreformen und ein verändertes Bildungsverhalten haben einen Einfluss.
Starker Rückgang an Abiturienten
Auffällig ist der Rückgang an Abiturienten. Jahrelang wurden immer mehr Gymnasiasten und Studenten an den Hochschulen vermeldet. Doch nun scheint auch hier die Zeit der Rekordwerte vorüber zu sein. Die Zahl der Studienberechtigten sinkt bundesweit. Besonders stark verspürt das das Bundesland Nordrhein-Westfalen, wo im vergangenen Jahr ein Rückgang um 27,7 Prozent zu verzeichnen war.
Selbstverständlich werden diese Zahlen heftig verstärkt durch die Umstellung auf das achtjährige Gymnasium. Zwischenzeitlich drängten die Doppeljahrgänge, in denen zwei Jahrgänge gleichzeitig Abitur machten, an die Universitäten. Den deutlichsten Effekt konnte man im Jahr 2011 vermerken, als in den beiden bevölkerungsreichen Bundesländern Bayern und Niedersachsen doppelte Abiturjahrgänge die Schulen verließen. Ein krasser Einbruch der Abiturientenzahlen in den Folgejahren ist einleuchtend.