Papierstapel Papierverbrauch an Schulen

„Ich kopier euch das mal eben“ – Schule und Papier

Arbeitsblätter, Bücher, Kopierpapier, Elternbriefe – der Papierverbrauch an deutschen Schulen ist immens. Einen Gegenentwurf liefern in jüngerer Zeit so genannte Tablet-Klassen und Elternpost per E-Mail. „Ich habe meinen Papierverbrauch um 90 Prozent reduziert“, erzählt ein Lehrer nach zwei Jahren an einer Tablet-Pilotprojektschule.

Deutschland verbraucht so viel Papier wie die Kontinente Afrika und Südamerika zusammen, nämlich 18 Millionen Tonnen im Jahr. Auf die Bevölkerung umgerechnet, sind das an die 250 Kilogramm Papier pro Person und Jahr (Quelle: WWF ). Einen nicht unerheblichen Anteil an dieser Zahl haben die Schulen. Immerhin existieren etwa 47.000 allgemeinbildende Schulen in Deutschland, das heißt 47.000 mal Bücher, Arbeitsblätter, Elternbriefe, Kopierpapier. Zusammengenommen sind das Berge, auch wenn wir Deutschen ganz vorne in der weltweiten Liga der Altpapiersammler mitschwimmen.
Der Pro-Kopf-Verbrauch an Papier stieg seit den 1950er Jahren stetig an. Nun erfährt er – zumindest an den Schulen – Stagnation, der modernen Technik sei Dank. Denn während vor 15 Jahren der Kopierer im Lehrerzimmer noch oftmals heiß umkämpft war, läuft heute vieles über die elektronischen Medien.

Tablet statt Heft, E-Mail statt Elternbrief

Beispiel Elternkommunikation: Früher wurden mehrmals im Monat alle Schüler einer Klasse mit kopierten Infoblättern zur geplanten Klassenfahrt oder zum neuen Schulprojekt vom Lehrer versorgt, mit dem Auftrag, die Papiere zu Hause den Eltern auszuhändigen. Heute arbeiten viele Schulen für derartige Informationen mit elektronischen Klassenbriefen per E-Mail. Nur besonders wichtige Informationen werden noch im Schulranzen nach Hause getragen, etwa weil eine Unterschrift von den Eltern nötig ist. Selbstverständlich gibt es in dieser Hinsicht große Unterschiede von Schule zu Schule. Sicherlich handhabt das eine oder andere Lehrerkollegium die Kopierfrage heute noch genauso wie vor zehn Jahren, während andere Schulen bereits überwiegend mit E-Mail-Verteilern arbeiten.
Wieder andere Schulen gehen noch sehr viel weiter. Sie haben nicht nur den Elternbrief auf Papier abgeschafft, sondern auch das Arbeitsblatt. Immer stärker binden sie moderne Technik mit ein und nutzen Computermedien für den Unterricht. So genanntes E-Learning oder digitales Lernen breitet sich immer mehr aus. Die Schulen rüsten für digitales Lernen bzw. E-Learning auf: bessere und mehr Internetanschlüsse im Klassenzimmer, Tablets in den Schulbänken, digitale Alles-Könner-Tafeln hinterm Pult. Kinder und Jugendliche sollen früh den Umgang mit den modernen Medien und Digitaltechnologien üben, um besser auf ihre Zukunft in der Lebens- und Arbeitswelt 2.0 vorbereitet zu werden. (Siehe auch: „Lernen am Laptop„)

Lehrer reduziert Papierverbrauch um 90 Prozent

Ein Beispiel einer Vorreiterschule in Sachen E-Learning ist die Waldschule im niedersächsischen Hatten. Hier wurden bereits im Jahr 2012 erste Tablet-Klassen eingerichtet, in denen die Schüler nicht mit Papier, Stift, Heft und Buch sondern mit einem Tablet-Computer im Unterricht sitzen. Es liegt auf der Hand, dass die Schule seither spürbar weniger Kopierpapier verbraucht als noch vor fünf Jahren. „Ich habe meinen Papierverbrauch in den vergangenen Jahren um 90 Prozent reduziert, außer bei Klassenarbeiten verteile ich kein Papier mehr“, sagt Lehrer Andreas Hofmann in einem Schulspiegel-Interview.

Jahrbuch und Absolventenzeitung stehen weiter im Regal

Auch wenn die Hattener Schule derzeit noch die Ausnahme ist, bleibt eine Entwicklung weg von kopierten Arbeitsblättern und Elternbriefen für die nächsten Jahre anzunehmen. Heißt das etwa, die Schule der Zukunft kommt ganz ohne Papier aus? Das ist nicht anzunehmen. Denn während die Form der Kommunikation – ob elektronisch oder postalisch – etwa beim Elternbrief nicht von Bedeutung ist, gibt es Dinge, auf die möchte niemand in gedruckter Form verzichten.

Broschüre Druck
Arbeitslos werden die Druckmaschinen wohl nicht. Sie produzieren Jahrbücher, Absolventenzeitungen und Info-Broschüren.

Der Jahresbericht samt Klassenfotos auf Hochglanzpapier ist zum Beispiel so eine Sache. Selbstverständlich könnten auch Schülerzeitung, Jahrbuch, Absolventenzeitung oder ähnliches als E-Book an die Schüler „ausgegeben“ werden. Aber es ist und bleibt etwas anderes, ob die Mutter ihren Kindern das Jahrbuch ihrer Schulzeit als schön gestaltetes und ansprechend gebundenes Buch oder als Wisch-Lektüre auf dem Tablet zeigt.
Papier ist etwas Wertvolles und wird als wertig empfunden. Umso mehr, wenn im Alltag der einfache Elternbrief und das kopierte Arbeitsblatt von ihren elektronischen Cousins abgelöst werden.

Selbst im Druckbereich sind die neuen Medien offenbar kaum mehr wegzudenken: Ein Großteil der Schülerzeitungen, Jahrbücher und Prospekte wird heute online in Auftrag gegeben. Schulen sind in diesen Dingen nicht anders als „ganz normale“ Unternehmen. Und diese nutzen längst gerne die ganze Bandbreite der Angebote von Online-Druckereien wie cewe-print.de und wie sie alle heißen, lassen ihre Firmenprospekte und Visitenkarten von ihnen ebenso drucken wie Plakate und andere Werbemittel. So bestellt auch die Mehrheit der Schulen ihre Jahrbücher im Internet. Ob als Ringbuch, mit Klebebindung, Klammerheftung oder Wire-O-Bindung – der Kreativität von Schülern und Lehrern sind dabei kaum Grenzen gesetzt, dem Internet und den Online-Druckereien sei Dank.

 

Dieser Artikel ist in Kooperation mit Cewe-Print entstanden.

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