Mathematik gehört bei vielen nicht zu den beliebtesten Schulfächern. Nicht jeder Schüler kann sich für die Welt der Zahlen begeistern. Aber bei manchen steigert sich diese Angst vor Zahlen dermaßen, dass sie schon beim bloßen Gedanken daran in Panik geraten. Dabei hat diese Mathephobie in vielen Fällen gar nichts mit schlechten Rechenfähigkeiten zu tun. Und mit der richtigen Methode können Schüler wieder einen entspannten Zugang zur Mathematik bekommen und in dem Schulfach auch schließlich gute Noten erzielen.
Schweißausbrüche, wenn zwei höhere Zahlen im Kopf miteinander zusammengerechnet werden sollen; Herzklopfen, wenn man das Wechselgeld nachzählen soll; Schlafprobleme, wenn am nächsten Tag Mathematik auf dem Stundenplan steht; Die Angst vor Zahlen kann sich zu ausgewachsenen Problemen steigern und ist noch nicht einmal so selten.
Warum ausgerechnet Mathe?
Mathematik gilt gemeinhin als schwieriges Schulfach. Ihm wird nachgesagt, furchtbar kompliziert zu sein. Viele Erwachsene behaupten von sich, als Schulkind nie gut in Mathe gewesen zu sein, einfach, weil sie es nie richtig verstanden hätten.
All das fördert bei Kindern von Anfang an eine gewisse Hemmung, wenn sie sich in der Schule das erste Mal mit mathematischen Themen auseinandersetzen. Und wer mit negativen Erwartungen an eine Sache herantritt, wird sich im Nachhinein schnell in seinen Vorbehalten bestätigt sehen.
Schüler und besonders Schülerinnen, die von vornherein mit großen Selbstzweifeln an Mathematik herantreten, können sich selbst bei einfachen arithmetischen Fragestellungen nicht vernünftig konzentrieren. Dadurch ernten sie Misserfolge, die sie wiederum darin bestätigen, dass Mathe schwierig und sie nicht begabt genug seien. Der Teufelskreis ist aktiviert.
Besonders Mädchen haben Selbstzweifel
Ganz besonders schwer haben es in dieser Hinsicht Mädchen. Hartnäckig hält sich die These, sie seien mathematisch „einfach nicht so begabt wie Jungs“. Diese Meinung ist wissenschaftlich vollkommen haltlos, gesellschaftlich aber immer noch weit verbreitet.
Klischees und Geschlechterstereotypen befeuern die Selbstzweifel der Mädchen, was ihre Begabungen und Leistungen in mathematisch-naturwissenschaftlichen Themen sind.
Die jedoch noch immer in vielen Schulklassen bestehende Leistungskluft zwischen Mädchen und Jungen in Sachen Mathematik lässt sich schließen. Dafür brauchen Mädchen (weibliche) Vorbilder, die ihnen unbeschwerte Freude an der Mathematik vermitteln.
Außerdem sollten sie im Elternhaus und Umfeld genügend Selbstvertrauen vermittelt bekommen. Eine Studie der OECD zeigt, dass gerade die Eltern eine entscheidende Rolle spielen. Durch ihr Verhalten den Töchtern gegenüber fördern oder verhindern sie unbewusst oder bewusst deren Interesse für Mathematik.
Angst kann sich zur schmerzhaften Phobie steigern
Es wurde bereits wissenschaftlich belegt, dass bei Menschen, die unter hochgradiger Mathephobie leiden, die gleichen Hirnregionen aktiviert sind, sobald diese eine Matheaufgabe sehen, wie wenn sie unter echten Schmerzen leiden würden.
Bei einer Studie der Stanford Universität wurde festgestellt, dass die rechte Amygdala – der Ort für Ängste und negative Emotionen – bei Kindern mit Mathephobie besonders aktiv ist, während der Bereich des präfrontalen Kortex unterversorgt ist, was die logisch-vernünftige Lösung einer Aufgabe klar erschwert.
Die Aufgabe löst Panik aus. Der Körper schaltet auf Überlebensmodus, bündelt seine Ressourcen und verhindert dadurch, dass die Aufgabe gelöst werden kann – selbst dann, wenn man sie inhaltlich eigentlich problemlos lösen hätte können.
Eine Matheförderung, die sich nur auf das fachliche Verständnis konzentriert, ist daher oft nicht ausreichend. Wichtig: Mit Dyskalkulie, einer Rechenschwäche, also Beeinträchtigung des arithmetischen Denkens, hat die Mathephobie in aller Regel nichts zu tun! Vielmehr ist sie rein auf psychologische Ursachen zurückzuführen.
Die Angst vor Mathematik und Zahlen – in der Fachsprache Arithmophobie genannt – kann sich so stark in einem Schüler oder einer Schülerin festsetzen, dass sie das Lernen regelrecht zur Qual werden lassen kann. Doch es gibt Wege, wie man diese Angst schwächen und schließlich sogar ganz verlieren kann.
Wege, die Angst zu verlieren
Blockaden, die sich von vornherein einstellen, sobald sich ein Schüler oder eine Schülerin mit mathematischen Aufgaben beschäftigt, können bekämpft werden.
Helfen können zum Beispiel konkrete Materialien, die Mathematik anfassbar werden und weniger komplex erscheinen lassen. Auch hilft es, die psychologische Blockade zu identifizieren, um individuell zugeschnitten darauf reagieren zu können und diese effektiv zu bekämpfen.
Ein professionell geschulter Mathelehrer kann durchaus hilfreich sein und Schülern, die unter Mathephobie oder Zahlenangst leiden, aus der Klemme helfen. Bei der Suche nach einem geeigneten Nachhilfe-Lehrer können klassische Nachhilfe-Institute und Online-Dienste als Vermittlungsstellen helfen. Gemeinsam mit ihm oder ihr lässt sich das Problem meist überwinden oder zumindest soweit abschwächen, dass es einer erfolgreichen Schulkarriere nicht weiter im Wege steht.