Lebenslanges Lernen: Glücksfaktor und Karrierebasis

Der Mensch hört nie auf zu lernen, heißt es. Bis ins hohe Alter wachsen wir an neuen Erfahrungen, Erlebnissen und Erkenntnissen, längst nich nur in Schule, Ausbildung und Studium. Neues zu lernen, begleitet uns tagtäglich. In unserer schnelllebigen, hochtechnisierten und sich verändernden Umwelt wird lebenslanges Lernen immer wichtiger. Wissbegierde, Weiterentwicklung und mentale Flexibilität erfüllen nicht nur das Privatleben und schützen vor Langeweile. Auch beruflich wird lebenslanges Lernen immer mehr zum Karrierefaktor und effektiven Altersvorsorge.

Je aufgeweckter, desto mehr wird nebenbei gelernt

Menschen lernen am besten, wenn sie mit dabei sind, mit offenem Geist ihre Umgebung wahrnehmen und mitgestalten. Schon im Kleinkindalter geschieht meist das eigentliche Lernen nebenbei. Wie viel hat man etwa in den vergangenen Jahren durch die Finanzkrise nebenbei über Volkswirtschaft gelernt, übers Kreditgeschäft und Schattenbanken? Wie viel lernt man nicht nebenbei über Solarenergie, Pelletsheizungen und Wärmepumpen, wenn man sich für eine neue Heizung im Eigenheim entscheidet?

Lernen aktiviert das Gehirn.

Lernen ist also bei weitem nicht nur das Eintrichtern von neuen Informationen und Erlernen neuer Fähigkeiten. Es geschieht jeden Tag und ist umso umfangreicher, je aufgeweckter wir durchs Leben gehen. Lernen trainiert die Flexibilität und Bandbreite des Gehirns. Je mehr Verknüpfungen wir im Gehirn haben, umso mehr Möglichkeiten haben wir. Unser Gehirn spiegelt genau wider, was wir täglich denken und tun.

Veränderungen erfordern lebenslanges Lernen

„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.“ Der chinesische Philosoph Laozi wusste schon im 6. Jahrhundert vor Christus von der Bedeutung des Lernens für ein erfülltes Leben.

Diese Worte haben heute mehr Gültigkeit denn je. Denn nie veränderte sich die Lebenswirklichkeit für uns Menschen so rasant wie seit der Digitalisierung. Computer, Internet, Smartphone und Co. haben Entwicklungen losgetreten, die vor einigen Jahren noch nicht vorstellbar waren. Die Bandbreite reicht von künstlicher Intelligenz und operierenden Robotern bis hin zum Online-Banking, sozialen Medien und Reisebuchung im Internet.

Durch gesellschaftliche Veränderungen wandeln sich die Anforderungen, die der Beruf und der Alltag an uns stellen. Deshalb wird es zunehmend wichtiger, dass wir mit neuen Entwicklungen umgehen können und über vielfältige Lernkompetenzen verfügen. Das Konzept des lebenslangen Lernens beschreibt entsprechend die Bereitschaft und Befähigung eines Menschen, während des gesamten Lebens eigenständig zu lernen.

Immer mehr neue Berufe

Neue Berufsbilder entstehen.

Nicht nur privat, sondern auch beruflich ist derjenige schnell abgehängt, der sich nicht an die veränderten Umweltbedingungen anpasst. Je aufmerksamer, lernbereiter und flexibler jemand am Arbeitsplatz ist, desto größer sind seine Vorteile gegenüber einem stumpfen Routinier. Entsprechend dem permanenten Wandel unserer Gesellschaft werden Anpassungsfähigkeit, Weiterentwicklung und Neugierde immer wichtiger.

Wissen und Fähigkeiten des schulischen Lernens sowie der Hochschul- und Berufsausbildung reichen heute nicht mehr aus, um eine mehrere Jahrzehnte lange Berufslaufbahn zu bewältigen. Die Zahl der Berufe, in denen heute eine einmalige Ausbildung oder ein einmaliges Anlernen für eine 30- bis 40-jährige Tätigkeit ausreicht, sinkt ständig. Immer mehr neue Berufsbilder entstehen.

Die Mehrheit bildet sich regelmäßig fort

Studien zeigen, dass die Mehrheit der Deutschen das offenbar erkannt hat und am Ball bleiben will: Der Adult Education Survey hat ergeben, dass sich bundesweit 56 Prozent der Arbeitnehmer regelmäßig fortbilden – ob in der Freizeit, bei Vorträgen, Lehrgängen oder Schulungen. Laut Studie liegt der Zeitaufwand dafür bei etwa 60 Stunden im Jahr. Immerhin elf Prozent der in Deutschland Erwerbstätigen absolvieren neben dem Beruf ein Studium, das zu einem anerkannten Abschluss führt.

Die Bedeutung, die lebenslanges Lernen für die Volkswirtschaft spielt, macht es auch für die Politik interessant. So hat etwa Bundesbildungsministerin Anja Karliczek betont, dass die Arbeitswelt der Zukunft durch lebenslanges Lernen geprägt sein wird. Es setze die Anstrengung eines jeden Einzelnen voraus. Lebenslanges Lernen werde „zur Königsdisziplin“.

Weiterbildung als zentrales Element

Lernen hält den Kopf jung.

Ein zentrales Element des lebenslangen Lernens ist die Weiterbildung. Laut Adult Education Survey sind rund 85 Prozent der Unternehmen in Deutschland in der Weiterbildung aktiv und senden ihre Mitarbeiter in entsprechende Kurse. Durch moderne Techniken des Lernens, etwa durch E-Books oder Onlinekurse wird es keine Frage des Geldes, sondern des Engagements sein, sich Bildung zu erschließen.

Lebenslanges Lernen ist effektive Altersvorsorge

Außerdem hält Lernen den Kopf jung. Damit ist es wohl eine der effektivsten Altersvorsorgen, die wir selbst steuern können. Und das nicht nur in finanzieller Hinsicht durch optimierte Karrierechancen. Auch, möglichst lange ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben führen zu können, ist ein wesentlicher Aspekt, der durch lebenslanges Lernen unterstützt wird. Denn lange gesund bleibt derjenige, der nicht nur in seine physischen, sondern kontinuiuerlich auch in seine psychischen Ressourcen investiert.

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