Mitarbeiterentwicklung – Tipps für Unternehmen

Um Mitarbeiter langfristig im Unternehmen zuhalten und zu fördern, müssen Arbeitgeber zwingend in die Mitarbeiterentwicklung investieren. Nur die Unternehmen, die entsprechende Maßnahmen ergreifen und konsequent umsetzen, erhöhen die Zufriedenheit und die Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter und arbeiten somit an einer gesunden Employee Experience. Das verringert Krankheitstage und Fluktuation und spart Kosten. Welche Maßnahmen gibt es und welche Kosten werden staatlich gefördert?

Was bedeutet Mitarbeiterentwicklung?

Mitarbeiterentwicklung bedeutet kurz und knapp, gemeinsam mit den Mitarbeitern ihre individuellen Fähigkeiten und Talente zu verbessern sowie neue Fähigkeiten zu entwickeln. Dies hat den Zweck, deren Leistungsfähigkeit zu erhöhen, damit sie dem Unternehmen einen höheren Mehrwert bieten und an dessen Wachstum und Erfolg mitwirken können.

Gleichzeitig sollen die Mitarbeiter aber auch so gefördert werden, damit sie sich wohl fühlen, gerne im Unternehmen arbeiten und so auch langfristig gebunden werden.

Mögliche Maßnahmen für die Mitarbeiterentwicklung

Maßnahmen für die Mitarbeiterentwicklung sind beispielsweise folgende:

●          Mentoring

Mitarbeiter erhalten hier erfahrene Mentoren als Ansprechpartner für Probleme und zur Wissensvermittlung. Der Mentor ist dabei in der Regel bereits sehr erfahren und kann im Grunde jüngere, unerfahrene Mitarbeiter „unterrichten“.

Ob dieser Mentor aus dem Unternehmen stammt oder von extern beauftragt wird, ist dabei unerheblich. Wichtig ist, dass ein Mentoring langfristig stattfindet und der Mitarbeiter dadurch beruflich sowie persönlich gefördert werden kann.

●          Individuelle Coachings

Ähnlich wie bei einem Mentoring werden Mitarbeiter bei einem Coaching ebenfalls geschult. Dabei können ganz verschiedene Themen Bestandteil des Coachings sein. Ziel eines jeden Coachings ist es, dass Teilnehmer eigenständig Lösungen zu Problemstellungen erarbeiten und der Coach nur dabei unterstützt und berät, nicht aber Lösungsvorschläge unterbreitet.

●          Weiterbildungen

Weiterbildungen sind im Grunde offensichtliche Maßnahmen, um Mitarbeiter zu fördern und deren Leistung zu verbessern. Dabei ist es wichtig, dass bereits vorhandene Stärken weiter ausgebaut werden – nicht die Schwächen. Andernfalls leidet die Motivation und die Leistungssteigerung bleibt aus.

Durch talentorientierte Weiterbildungen kann hingegen vorhandenes Wissen erweitert werden, um die jeweiligen Mitarbeiter anschließend effizienter einzusetzen.

●          „Training off the Job“

Neben der Weiterbildung fachlicher Qualifikationen sollte stets auch an Fähigkeiten wie dem Zeitmanagement oder der Rhetorik gearbeitet werden. Diese haben nicht konkret etwas mit den Aufgaben am Arbeitsplatz zu tun und können daher auch außerhalb, extern, stattfinden – „off the job“.

Dabei kommen meist externe Dienstleister zum Zuge, die auf diese Themen spezialisiert sind und das entsprechende Training durchführen.

In manchen Fällen findet das „Training off the job“ auch mittels Webinaren oder E-Learning-Kursen statt. Grundsätzlich geht es aber auch dabeiletztlich darum, Lösungen für Probleme zu erarbeiten.

●          „Training on the job“

„Training on the Job“ bedeutet wiederum, dass sich die Mitarbeiter am Arbeitsplatz durch „Learning by doing“ weiterbilden. Dabei sollen sie die Praxis zur im Vorfeld erlernten Theorie anwenden. Hierfür gibt es verschiedene Methoden.

Bei der „Job Rotation“ wechseln die Mitarbeiter mehrfach die Abteilung, um neue Aufgaben zu übernehmen. Bei „Job Enlargement“ werden die aktuellen Tätigkeiten in ihrem Umfang erweitert und bei „Job Enrichment“ sollen weitere Aufgaben mit mehr Verantwortung übernommen werden.   

●          „Training near the job“

Zu guter Letzt finden beim „Training near the job“ zum Beispiel Workshops statt, in denen die Teilnehmer bestimmte Probleme in konkreten Arbeitsbereichen gemeinsam lösen sollen.

Tatsächlich werden dabei die Maßnahmen „Training off the Job“ und „Training on the Job“ kombiniert. Themen könnten sowohl fachliche Aufgaben als auch unternehmensbezogene Problematiken sein.

Bei all diesen Maßnahmen darf jedoch eine nicht fehlen, die regelmäßig parallel zu allen anderen stattfinden sollte:

●          Mitarbeiterbefragungen

In regelmäßigen Abständen sollten Mitarbeiterbefragungen stattfinden, damit die Belegschaft Feedback, Probleme und Verbesserungsvorschläge äußern kann. Weiß ein Management, was die Mitarbeiter wirklich bewegt, kann es positive Veränderungen bewirken und den Mitarbeitern so gewissermaßen Wertschätzung entgegen bringen.

Die Befragungen können online stattfinden und sollten anonym bleiben. Alternativ sind auch Mitarbeiterversammlungen denkbar, bei denen sich die Mitarbeiter persönlich äußern können.

Zweck von Schulungen und Co.

Selbstverständlich verursachen all diese Maßnahmen immense Kosten für Unternehmen. Tatsächlich sind diese jedoch als Investition zu sehen, um die Mitarbeiter zu fördern und so langfristig zu halten. Es muss jeder Geschäftsführung klar sein, dass der Erfolg des eigenen Unternehmens mit den Mitarbeitern und deren Leistungsfähigkeit steht und fällt. 

Demnach sollten diese auch zufrieden sein in ihrem Job und Wertschätzung erfahren, damit sich nicht plötzlich die Zahl der Krankheitstage sowie die Fluktuation drastisch erhöhen. Auch das sorgt selbstredend wieder für unnötige Kosten, die bedingt vermieden werden könnten. Mitarbeiterentwicklung bringt demnach enorme Vorteile mit sich.

Weiterbildungsförderung für Arbeitgeber

Es gibt für Arbeitgeber verschiedene Möglichkeiten, staatliche Förderung für die Mitarbeiterentwicklung zu erhalten.

Dank des sogenannten Qualifizierungschancengesetzes können Mitarbeiter beispielsweise während der Arbeitszeit an Weiterbildungen teilnehmen. Währenddessen werden die Kosten für die Arbeitgeber –Weiterbildungs- und Lohnkosten – übernommen. Die Höhe der Förderung ist dabei abhängig von der Betriebsgröße. Außerdem darf der jeweilige Arbeitnehmer in den vier Jahren vor dieser Maßnahme keine ähnliche Weiterbildung gemacht haben.

Diese geförderten Weiterbildungen sind in jedem Falle im Sinne des Arbeitgebers, da sie ihre Mitarbeiter und somit ihr Unternehmen auf den steigenden Wettbewerb, den Fachkräftemangel und andere Herausforderungen vorbereiten können.

Zusätzlich gibt es auch die Qualifizierungsoffensive „WEITER.BILDUNG“ der Bundesagentur für Arbeit, die beispielsweise eine individuelle Qualifizierungsberatung sowie verschiedene Förderleistungen mit sich bringt. Dabei wird schlussendlich ein konkretes Weiterbildungskonzept erarbeitet und Schritt für Schritt umgesetzt.

Die entstehenden Kosten werden wiederum teilweise oder sogar vollständig übernommen, sofern einige Voraussetzungen erfüllt werden. Unter anderem spielt auch hier die Betriebsgröße wieder eine Rolle.

Auch im Falle einer Kurzarbeit sind finanzielle Förderungen für Weiterbildungen möglich.

Sollten sogar mehrere Mitarbeiter an Weiterbildungen teilnehmen, können Sammelanträge gestellt werden, um den Bürokratieaufwand zu verringern. Dies ist schnell und einfach online möglich, sofern ein Account beider Bundesagentur für Arbeit besteht.

Fazit zu Mitarbeiterentwicklung / Talent Management

Mitarbeiterentwicklung ist für sämtliche Unternehmen jeder Größe ein wichtiges Thema, um Mitarbeiter langfristig zu halten. Werden Mitarbeiter stärkenorientiert gefördert und sind zufrieden, verringern sich ihre Krankheitstage und ihre Leistung steigt.

So sinkt nachhaltig die Fluktuation, das Image als Arbeitgeber verbessert sich und das Unternehmen kann wachsen und bestenfalls erfolgreicher wirtschaften.

Schließlich sind gute Mitarbeiter die Zugpferde eines Unternehmens, ohne die es nicht geht. Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung lohnen sich daher – vor allem, wenn finanzielle Förderungen möglich sind.

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