Nachhaltigkeit ist in den vergangenen Jahren zu einem der großen Schlagworte unserer Zeit geworden. Die Politik setzt immer wieder Ziele zur Ressourcenschonung auf die Agenda, Wirtschaftsverbände und Unternehmen bemühen sich um deren Umsetzung. Und auch immer mehr Schulen haben Umweltbildung auf den Lehrplan gehoben.
Wie immer ist das Problem am besten an der Wurzel zu packen. Und diese Wurzel ist wie so oft die Jugend. Dessen sind sich (Bildungs-)Politiker und Pädagogen bewusst. Darum setzen sie verstärkt auf Umweltbildung schon in frühen Jahren, um bereits bei den Schülern ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schärfen. Die Bekämpfung des Klimawandels, der Armut sowie des hohen Ressourcenverbrauchs funktioniert nur über die Überzeugungen nachfolgender Generationen. Die Lebenswelt Schule bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Kompetenzen für nachhaltiges Denken und Handeln zu erwerben und direkt anzuwenden.
Der Begriff Nachhaltigkeit
Der Begriff Nachhaltigkeit ist mittlerweile 300 Jahre alt und wurde in der Forstwirtschaft geprägt. Nachhaltig wirtschaften heißt dort, nicht mehr Bäume zu fällen als nachwachsen. Auf die Allgmeinheit übertragen, bedeutet dies: Nachhaltig ist, was sowohl den Bedürfnissen der heute lebenden Menschen entspricht als auch die Möglichkeiten künftiger Generationen erhält. Um letztlich bewerten zu können, was nachhaltig ist, müssen stets sowohl ökologische als auch ökonomische als auch soziale Aspekte betrachtet werden.
Nachhaltiges Wirtschaften von Betrieben meint eine langfristig orientierte Unternehmensstrategie durch die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens, die den Bedürfnissen der Menschen entspricht, ohne die der künftigen Generationen einzuschränken. Abläufe, Aktionen und Taten werden hinterfragt und Prozesse zu Ende gedacht, im Bewusstsein, dass man sich sowohl als Privatperson wie auch als Unternehmen den Konsequenzen des eigenen Handelns verantwortungsvoll und dauerhaft stellen muss.
Nachhaltigkeit und Schule
Das Thema Nachhaltigkeit ist für die Schule in mehrerlei Hinsicht relevant. Im Unterricht haben Fragen der Nachhaltigkeit in vielen Fächern einen festen Platz. Zahlreiche Bezüge finden sich in den Bildungsplänen aller Bundesländer wieder. Ein Beispiel ist der Klimawandel: Zentrale gesellschaftliche Diskussionen unserer Zeit – wie die Frage, wie wir uns in Zukunft mit Energie versorgen – erschließen sich den Schülern nur, wenn sie verstehen, wie Energiegewinnung und -nutzung mit der Erderwärmung und deren Folgen zusammenhängen.
Den Kindern und Jugendlichen werden im fächerübergreifenden Unterricht die Kompetenzen vermittelt, die notwendig sind, um nachhaltigkeitsrelevante Sachverhalte analysieren und bewerten zu können. Das Wissen reicht dabei vom Verständnis physikalischer und chemischer Prozesse bis hin zu gesellschaftspolitischen und sozialen Themen. Nachhaltigkeit als umfassendes Lehrthema schlägt sich beispielsweise nieder in der Behandlung des Treibhauseffekts im Chemie-Unterricht, der Rolle des tropischen Regenwalds im Biologie-Unterricht und der Erschließung von Ökosystemen im Geografie-Unterricht. Auch Konsum, Mobilität und Energie bilden breite und fächerübergreifende Lehrfelder im Sinne der Nachhaltigkeit.
Zertifikat „Umweltschule in Europa“
Eine wachsende Zahl an Schulen hat sich ganz besonders dem Engagement im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verschrieben. Sie bearbeiten das Thema Nachhaltigkeit und Bewusstseinswandel neben dem klassischen Unterricht zudem in vielfältigen Projekten und räumen den Fragen der nachhaltigen Entwicklung damit einen besonders hohen Stellenwert ein. Seit einigen Jahren vergibt die internationale Stiftung für Umwelterziehung an diese Schulen das Prädikat „Umweltschule in Europa – Internationale Agenda 21 Schule“.
Nachhaltigkeit und Wirtschaft
Auch die Wirtschaft erkennt immer mehr ihre Verantwortung in Sachen Nachhaltigkeit. Eine wachsende Anzahl an Unternehmen und Betrieben hat sich einen schonenenden Umgang mit Ressourcen auf die Fahnen geschrieben. Sie setzen Nachhaltigkeitsstandards um und qualifizieren sich damit für eine Reihe von nationalen und internationalen Zertifikaten. Ein Beispiel ist das FSC-Zertifikat für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Unternehmen wie beispielsweise der FSC-zertifizierte Druckdienstleister viaprinto.de haben sich aktivem Klima- und Umweltschutz verschrieben. Das FSC-Zertifikat garantiert eine lückenlose Verarbeitungskette im Sinne der Nachhaltigkeit von der Produktion über die Weiterverarbeitung und den Service bis hin zur Logistik.
Wettbewerbsvorteil durch Imagegewinn
Nachhaltiges und damit verantwortungsvolles Wirtschaften wird zunehmend zum bedeutenden Wettbewerbsvorteil von Unternehmen. Denn Betriebe werden anders wahrgenommen, vom Verbraucher ebenso wie von Kooperationspartnern und Mitarbeitern. Nämlich als Unternehmen, die sich ihrer Rolle in der Gesellschaft, am Gemeinwohl und ihrer Verantwortung für zukünftige Generationen bewusst ist. Dieser Imagegewinn zahlt sich für viele Unternehmen letzten Endes auch unter rein ökonomischen Gesichtspunkten aus. Denn durch Nachhaltigkeitsstrategien sichern sich Unternehmen nicht nur Wettbewerbsvorteile beim Kunden sondern auch als attraktiver Arbeitgeber gut ausgebildete Fachkräfte und motivierte Mitarbeiter.