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Wissenschaftlich zitieren – aber richtig!

Keine Seminar- oder Bachelorarbeit, kein Master, keine Dissertation ohne Zitate. Viele Studenten begegnen dem Thema wissenschaftlich zitieren in schriftlichen Arbeiten mit großer Unsicherheit. Doch wer eine wissenschaftliche Arbeit schreibt, kommt nicht drumrum und muss sich früher oder später mit den verschiedenen Zitierweisen, Regeln und Maßstäben auseinandersetzen. Zitate untermauern Thesen und können zu einem besseren Verständnis wissenschaftlicher Aussagen beitragen. Die wichtigsten Vorgaben und Tipps zum Zitieren:

Rechtzeitig auf eine wissenschaftliche Arbeit vorbereiten

Wer eine wissenschaftliche Arbeit verfasst, sollte nicht nur für das Schreiben, sondern auch für die Recherche und die Auswertung der Daten genügend Zeit einplanen. Mehrere Stunden am Tag sollten für das Schreiben der Arbeit freigehalten werde. Ein grober Plan, in dem ein zeitlicher Rahmen für jedes Kapitel festgelegt wird, kann helfen.

Keine schriftliche Arbeit ohne wissenschaftliches Zitieren

Neue Erkenntnisse entstehen in der akademischen Welt dadurch, dass auf Vorwissen anderer Wissenschaftler aufgebaut wird. Dies darf aber nie ungekennzeichnet geschehen: Die Integration fremden Gedankenguts in den eigenen Text muss so erkennbar sein, dass jeder Urheber eines wissenschaftlichen Gedankens gewürdigt wird.

Bei Zitaten in wissenschaftlichen Arbeiten gilt es, ein gesundes Mittelmaß zu finden. Die Arbeit darf nicht mit zu vielen Zitaten überladen sein, damit auch die eigenen Erkenntnisse des Verfassers klar zum Ausdruck gebracht werden.

Wer nicht korrekt zitiert, begeht schnell ein Plagiat

Bei Zitaten kommt es darauf an, dass sie an den richtigen Stellen in der wissenschaftlichen Arbeit angeführt und korrekt gekennzeichnet werden. Erfolgt kein ordnungsgemäßer Nachweis über die Herkunft eines übernommenen Satzes oder einer Aussage, begeht der Verfasser ein Plagiat. Dabei ist es unerheblich, ob dies absichtlich oder aus mangelnder Genauigkeit aus Versehen passiert ist. Plagiat ist Plagiat. Das kann schlimmstenfalls das Aus für die wissenschaftliche Arbeit bedeuten.

Kostenloses Tool zum wissenschaftlich Zitieren: Der Zitatgenerator

Laptop mit Kaffeetasse

Hilfe beim korrekten wissenschaftlichen Zitieren können kostenlose Zitatgeneratoren bieten. Dabei werden ein wissenschaftlicher Artikel, ein Buch, eine Webseite oder ein Kapitel zum Zitieren ausgewählt. Nachdem die entsprechenden Felder des Zitatgenerators ausgefüllt wurden, erscheinen nach einem Klick auf den Button „Zitat generieren“ die korrekten Angaben für die Kennzeichnung der Zitate. Der Generator erstellt Literatureinträge und Zitate im gewünschten Zitierstil.

Die gängigen Zitatgeneratoren unterstützen die Standards von Microsoft Word, da die meisten wissenschaftlichen Arbeiten mit dem Schreibprogramm verfasst werden. Darüber hinaus halten sie nützliche Tipps bereit: Sie informieren über die korrekte Anwendung der Zitiertechnik und die korrekte Kennzeichnung der Zitate.

Verschiedene wissenschaftliche Zitierweisen

Grundsätzlich unterscheidet man in der akademischen Welt zwischen folgenden Zitierweisen:

Zitierweisen im Text:

  • Chicago-Zitierstil
  • Harvard-Zitierweise
  • APA-Richtlinie (American Psychological Association)
  • IEEE 2006

Zitierweise in den Fußnoten:

  • Deutsche Zitierweise

Wissenschaftlich zitieren: die wichtigsten Zitierweisen

Am weitesten verbreitet sind in der deutschen akademischen Welt derzeit die APA-Richtlinie, die Harvard-Zitierweise und die deutche Zitierweise.

Die APA-Zitierweise

Die APA-Zitierweise führt den Quellennachweis in Klammern direkt hinter dem Zitat als Kurzverweis auf die ausführliche Literaturangabe im Literaturverzeichnis verweist.

Die Angaben in der Klammer sind durch ein Komma getrennt. Ein APA-Quellennachweis im Text sieht in der Regel so aus: (Name, Jahr, Seite).

  • Beispiel: „Das ist ein Zitat.“ (Mustermann, 2020, S. 5).

Die Harvard-Zitierweise

Auch die Harvard-Zitierweise setzt die Quellenangabe als Kurzverweis in Klammern direkt hinter das Zitat im Text. Sie wurde an der amerikanischen Elite-Universität Harvard entwickelt. Wie bei der APA-Zitierweise erfolgt die vollständige Literaturangabe im Literaturverzeichnis.

Die Quellenangaben im Text nach der Harvard-Zitierweise sehen in der Regel so aus: (Name Jahr: Seite).

  • Beispiel: „Das ist ein Zitat.“ (Mustermann 2020: 5).

Die deutsche Zitierweise

Nicht in Klammern im Text, sondern in der Fußnote erfolgt die deutsche Zitierweise. Eine hochgestellte Zahl benennt die Fußnote unten auf der Seite. Anders als bei den amerikanischen Zitierweisen steht bei der deutschen Zitierweise in der Fußnote eine vollständige Quellenangabe wie auch im Literaturverzeichnis.

Die Literaturangaben in der Fußnote sehen in der Regel so aus: ¹Name, Vorname, Titel des Werkes. Ort: Verlag Jahr, Seite.

  • Beispiel: So sieht der Text aus mit entweder einem Beleg nach einem Schlagwort¹ oder einem wörtlichen Zitat: „Das ist ein Zitat.“² Unten auf der Seite steht dann in der Fußnote die Erklärung:
    ¹Vgl. Mustermann, Max, Buchtitel. München: Buch-Verlag 2019, S. 10.
    ²
    Mustermann, Max, Buchtitel. München: Buch-Verlag 2020, S. 10.

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