zwei Grundschüler lernen mit Freude

4 Tipps für einen entspannten Schulalltag

Welche Eltern kennen das nicht? Wenn es darum geht, morgens pünktlich das Haus zu verlassen, können Stress und Hektik schnell mal zu Überforderung, Streit und schlechter Stimmung führen. Besonders nach Ferienzeiten, wenn alles etwas entspannter abgelaufen ist und keine Termine waren, fällt der Start in den Schulalltag oft schwer. 4 Tipps, wie Eltern das Familienleben clever organisieren können, um mehr Zeit für Glücksmomente, Verbundenheit und Freude zu gewinnen. So ist ein entspannter Schulalltag möglich.

Glück, Zufriedenheit und entspannter Schulalltag: Das ideale Familienleben

Natürlich ist nicht jeden Tag zuhause Eitel Sonnenschein, dicke Luft gibt es auch in intakten Familien. Eltern wissen, dass das Leben im engen Familienverbund herausfordernd sein kann. Nur müssen Mütter und Väter aufpassen, dass sich kleine Ungereimtheiten nicht zu großen Problemen auftürmen und den Alltag über Gebühr belasten. Es gibt keine Universal-Formel für das perfekte, harmonische Familienleben. Aber es gibt einige Gewohnheiten und Ideen, die den Schulalltag und vor allem den Start in den Schultag vereinfachen und das Familienleben unkomplizierter und liebevoller machen.

Ein Mädchen mit Schulranzen auf dem Weg zur Schule

1.      Tipp: Den morgendlichen Stress beseitigen

Wenn der Morgen schon mit Hektik anfängt und Kinder schlecht in den Schultag starten, wirkt sich der Stress auf das Wohlbefinden und letztlich auch auf die Leistungsfähigkeit aus. Stress fordert seinen Tribut,  das gilt für Eltern genauso wie für ihre Kinder.

Schulranzen am Abend packen

Damit hektische Such-Aktionen à la „Wo ist meine Zeichenmappe? Hat jemand meinen Taschenrechner gesehen?“ erst gar nicht aufkommen, hilft eine goldene Regel: Die Schultasche wird am Abend vorher gepackt.

Die kindliche Freude an kreativen Prozessen zu fördern ist ein guter Weg, um sie mit Spaß ans Lernen heranzuführen. Kinder ab der dritten Klasse sollten die Verantwortung für den gepackten Schulranzen selbst übernehmen. Dabei kann ein individuell gestalteter Stundenplan helfen, den Kinder ausmalen und ihrem eigenen Geschmack anpassen können. Das Internet bietet kostenlose Stundenplan-Vorlagen zum Download für Grundschulen und auch für weiterführende Schulen.

Kleidung bereitlegen

Genauso, wie die Schultasche am Abend vorher nach dem Stundeplan sorgfältig gepackt werden sollte, können auch die Kleider für den kommenden Schultag herausgelegt werden. Der Grund ist simpel: Die Gewohnheit, am Abend zuvor alles bereitzulegen, was für den nächsten Morgen nötig ist, reduziert den Stress am Morgen wirkungsvoll.

Deshalb gilt: In der ersten und zweiten Klasse packen Eltern mit ihren Kindern gemeinsam die Schultasche und legen die Kleidung heraus. Sie übertragen dem Kind Schritt für Schritt immer mehr Verantwortung, bis zum Anfang der dritten Klasse die Verantwortung bei den Kindern liegt.

Eltern sollten sich in Geduld üben und nicht kritisieren, falls die Zusammenstellung der Kleidung nicht ganz dem eigenen Geschmack entspricht. Sich darüber zu streiten ist keine gute Idee, sondern vergeudet Energie, die an anderer Stelle wesentlich besser eingesetzt werden kann.

2.      Tipp: In Ruhe frühstücken

Der zweite Tipp knüpft direkt an den ersten Tipp an. Am Morgen gemeinsam zu frühstücken ist ein schönes Ritual für den Start in den Tag. Allerdings muss es nicht unbedingt so sein wie in früheren Zeiten, in denen die Rollenverteilung unumstößlich war. Berufstätige Eltern müssen kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie ihrer 15-jährigen Tochter nicht täglich das Frühstück richten.

Alternativ kann der Tisch gemeinsam am Vorabend gedeckt werden. Gemeinsam für einen guten und entspannten Start in den Tag zu sorgen, verbindet und macht Freude.

Es ist wichtig, dass die Familie gemeinsam etwas erreicht, bei dem jeder einzelne Familienmitglied eine Aufgabe erfüllt. Die Kleinen sind stolz, wenn sie ebenfalls etwas zum Gelingen beitragen können. Falls eines der Familienmitglieder bislang nichts zu morgendlichen Ritual beigetragen hat, könnte es Widerstände geben. Aber nach einiger Zeit wird aus einem abhängigen Kind ein gewissenhafter und selbstsicher handelnder Mensch, der die Wichtigkeit seines Platze im Gefüge kennt, seinen Beitrag am glücklichen Familienleben zu schätzen weiß und die eigenen Aktivitäten immer weiter ausbauen darf. Also: Nicht verzagen, eine Umstellung dauert ihre Zeit!

3.      Tipp: Hausaufgaben entstressen

Hausaufgaben sollen Kindern beibringen, selbstständig zu arbeiten. Wenn Eltern der Auffassung sind, Hausaufgaben seien ihre Zuständigkeit, verlieren sie in der Regel das übergeordnete Ziel aus den Augen. Natürlich ist es Aufgabe der Eltern darauf zu achten, dass ihre Kinder sich in Ruhe und konzentriert mit ihren Hausaufgaben beschäftigen können.

Kinder sind für das Ergebnis verantwortlich, Elternkontrolle gering halten!

Außerdem müssen Eltern dafür sorgen, dass die Hausaufgaben tatsächlich erledigt werden. Doch für das Ergebnis sind die Kinder verantwortlich. Eltern müssen nicht selbst nachrechnen, ob eine Aufgabe korrekt gelöst wurde. Sie dürfen ihren Kindern allerdings anbieten, Ergebnisse zu kontrollieren oder zu helfen, wenn sie nicht mehr weiterkommen.

Prinzipiell ist es richtig, Kindern Unterstützung zu geben, wenn sie danach fragen. Das Ziel ist, sie zu befähigen, ihre Aufgaben alleine zu bewältigen. Es bringt Schülern nichts, wenn Eltern Antworten vorgeben und fertige Lösungen anbieten, denn auf lange Sicht führt das zu stetig wachsendem Stress bei den Hausaufgaben.

Lehrer können Leistung nur dann einschätzen, wenn Aufgaben von den Schülern selbst erledigt werden

Die Ergebnisse der Hausaufgabe dienen Lehrern schließlich dazu, herauszufinden, wo ein Kind wirklich steht und an welcher Stelle es Unterstützung braucht. Wenn Eltern perfektionistisch veranlagt sind, kann das dazu führen, dass Kinder demotiviert werden. Sie denken sinngemäß „Mama/Papa weiß es ja sowieso immer besser.“ Hinzu kommt, dass Schüler von perfektionistischen Eltern von ihren Lehrern hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit überschätzt werden. Das erhöht den Druck im Unterricht.

4.      Fehler als Erfahrung anerkennen

Uta Streit, eine Verhaltenstherapeutin aus München, hat Mütter und Kinder beim gemeinsamen Lernen gefilmt. Heraus kam, dass Mütter in punkto Fehler nicht neutral agieren. Stattdessen sorgen eine abweisende Mimik, eine gereizte Stimmlage und abwertende Worte dafür, dass Kinder Fehler als unangenehm empfinden.

Lernen bedeutet, Fehler zu machen

Doch zu lernen bedeutet, Fehler zu machen. Fürchten sich Kinder aber vor Fehlern, dann wird Lernen zur Qual. Für Kinder mit einer Lernschwäche ist das besonders fatal, denn dann beginnt eine Stress-Spirale ohne Ausweg. Kinder müssen Fehler machen dürfen, ohne verurteilt zu werden.

Negative Reaktionen auf schlechte Noten sind fehl am Platz

Wenn Eltern aufgrund einer schlechten Note überzogen reagieren, erhöhen sie den Druck auf ihre Kinder. Ihre Reaktion sorgt dafür, dass Lernen immer unangenehmer wird. Statt gereizt zu reagieren wäre es besser, die eigenen negativen Gefühle über die schlechte Note zunächst verrauchen zu lassen und später darüber zu reden. Wenn dann mit ruhigem Gemüt die Gründe analysiert und die Ursachen festgestellt werden, lässt sich in Ruhe ein gemeinsamer Schlachtplan ausarbeiten, der Aussicht auf Erfolg hat. Damit wird ein entspannter Schulalltag möglich.

In manchen Familien mit Kindern im Grundschulalter hat es sich bewährt, dass Kinder sich mit einer Unterschrift zu einem bestimmten Verhalten verpflichten: „Ich übe jeden Tag eine Viertelstunde das kleine Einmaleins“. Wird diese Abmachung eingehalten, gibt es eine Belohnung.

Fazit: Vier Tipps, um den Schulalltag zu vereinfachen

Den Morgen entstressen, den Familienzusammenhalt mit gemeinsamen Aufgaben stärken, Verantwortung übertragen und Fehler als Lernerfahrung akzeptieren sind vier wirksame Mittel, um das Familienleben harmonischer zu gestalten und den Schulalltag zu vereinfachen.

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